…aber nicht ganz freiwillig. Naja, wenn man Kleid trägt, dann ist die Sache mit der Pumpe nicht immer so ganz einfach, denn für gewöhnlich besitzen Kleider ja nicht immer ein Überangebot an Taschen, in denen man die Insulinpumpe verstauen könnte.
Das Problem hatte sich aber für mich von ganz allein erledigt.Auf dem Weg nach Berlin zur Diabetes Charity Gala von DiabetesDE habe ich im Auto fix meine Ampulle wechseln wollen. Alles wie gewohnt und ohne Probleme. Geht ja mittlerweile fast wie im Schlaf. Als ich allerdings dann den Schlauch füllen wollte, kam die Meldung „Motor Fehler“. Harrrrr.Bitte nicht jetzt! Also alles noch mal von vorn, Ampulle raus, Batteriewechsel, Gewindestange zurück, füllen… „MOTOR FEHLER“. Mist! Der Anruf bei der Medtronic Hotline brachte auch keine erfreulichen Nachrichten, denn die Meldung „Motor Fehler“ scheint offenbar das Pumpen K.o. zu bedeuten. Austausch der Pumpe sollte am nächsten Tag stattfinden.
Ok, ich also irgendwo auf der Autobahn zwischen Hamburg und Berlin, Pumpe tot und zu allem Überfluss auch noch meinen Notfall Pen zu Haus vergessen. Bravo, das versprach ja ein aufregender Abend und eine lustige Nacht zu werden. Zum Glück hatte ich noch Daily Dose dabei, damit ich zumindest erstmal meine kurz zuvor gefutterten BEs abdecken konnte.
Ein Anruf bei Basti in Berlin versprach Erleichterung. Er konnte mir mit Insulin (Humalog anstatt Novo Rapid, aber das war Wurscht) und einem Pen bis zum nächsten Tag aushelfen. Kurz hatte ich überlegt, mir noch ein Langzeitinsulin zu organisieren (Basti hatte nur Lantus, das hätte bis zum nächsten Morgen nicht viel Sinn gemacht), aber ich entschied mich für die Engmaschig-messen-und-korrigieren-Methode. Das klappte auch wunderbar. Bis auf den Nüchternwert am nächsten Morgen. Bei meiner letzten Messung um 4:30 Uhr in der Früh lag ich bei 140mg/dl, um 8:00 Uhr dann allerdings schon bei 360mg/dl. Ha, da sieht man mal was in den frühen Morgenstunden im Körper so abgeht.
Gegen Mittag wurde dann auch schon die neue Pumpe geliefert, und ich war froh, dass ich mich wieder verkabeln konnte. Die Zeit ohne war ungewohnt, aber auch irgendwie mal wieder eine Erfahrung wert. Damals, als ich noch keine Pumpe hatte, habe ich mich überall dort gespritzt wo ich gerade sass und stand. Diesmal hatte ich allerdings irgendwie ein komisches Gefühl dabei. Ich habe es zwar dennoch getan, aber irgendwie hatte man doch das Gefühl mehr mit seinem Diabetes im Mittelpunkt zu stehen, als mit der Pumpe, die ich diskret bedienen kann.
An dieser Stelle auch noch einmal Danke an die vielen Tipps und Hilfsangebote die ich über unsere Facebook Seite erhalten habe. <3
Der „Thomas Fuchsberger Preis“ ging in diesem Jahr an Oliver Ebert, Rechtsanwalt und selbst Typ-1 Diabetiker. Geehrt wurde sein langjähriges Engagement in Sachen Diabetes. Übergeben wurde der Preis in diesem Jahr durch die Kinder von Thomas Fuchsberger. Gewöhnlich wurde der Preis durch Fernsehlegende „Blacky“ Fuchsberger übergeben, der aber vor wenigen Wochen im Alter von 87 Jahren verstarb.
Für zwei Spendenprojekte von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe wurden an diesem Abend Gelder eingesammelt. Knapp 74.000 Euro kamen zusammen, zu denen Großspander wie Lilly, Roche Diagnostics, Medtronic, Boehringer Ingelheim und Novo Nordisk einen ordentlichen Beitrag leisteten.