Puh, nun ist er schon wieder eine Woche her, der Laufen zwischen den Meeren, und ich bin immer noch ein wenig geflashed von dem Event, den Leuten, der Stimmung und überhaupt….! Ich bin mit dem Bericht etwas spät dran, dafür gibt es hier und dort aber schon 2 tolle Zusammenfassungen.
Am Freitag vorm Lauf haben wir uns mit einem Großteil unseres „Team BG– powered by Insulin“ bei Bastian auf der Werft in Schleswig getroffen, um vorab den kommenden Tag zu koordinieren und zu planen. Da wir uns noch nicht alle persönlich kannten, sondern bisher nur online Kontakt hatten und über die DOC schon ein paar Einzelheiten den Lauf betreffend ausgetauscht hatten, war es umso schöner nun alle live zu sehen und kennen zu lernen. Lange machten wir an dem Abend nicht, denn die Nacht sollte kurz werden.
Am nächsten Morgen hieß es für einige von uns, extrem früh aus den Federn oder Schlafsäcken zu kriechen, um sich für den Lauf vorzubereiten (genug BE dabei? Ausgangs BZ akzeptabel? Basalrate der Pumpe ändern?) und an die entsprechenden Startposition zu fahren. Da ich erst am späten Nachmittag laufen musste, aber keine Lust hatte irgendwo Löcher in die Luft zu gucken, habe ich mich der Starttruppe angeschlossen, und bin mit Sebastian und Bente, zwei unserer grandiosen Supporter, zu den verschiedenen Wechselzonen gefahren. Dort haben wir die Läufer kräftig angefeuert und mit Traubenzucker und Getränken versorgt. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Ganic Water und Dextro Energy.
Überraschender Besuch an der Strecke war Arndt von Entscheidendes Bewegen, der den Lauf mit knapp 80 Kilometern auf dem Rad als unser „schwarzer Verfolger“ begleitete.
Gegen Nachmittag machte ich mich langsam auf den Weg an meine Startposition in Waabs, wo ich leider etwas zu früh ankam und daher noch eine ganze Zeit warten musste. Was aber nicht schlimm war, denn so hatte ich noch genügend Zeit meinen Blutzucker auf ein einigermaßen akzeptables Level zu bringen, denn der spielte schon den ganzen Tag mehr als verrückt. Die beiden CGM Systeme, die ich an diesem Tag gegeneinander laufen lies, hatten zwar manchmal ein paar Differenzen, in einem waren sie sich aber immer einig: BZ einfach zu hoch! Keine Ahnung was da los war, ich vermute fast es war die ganze Aufregung, die meinen Blutzucker in die Höhe schießen ließ, plus die Erprobung eines neuen Energieriegels, dessen Kraft ich irgendwie unterschätzt hatte.
Unser Ziel war es, den knapp 100km langen Lauf von Nord- zur Ostsee unter 10 Stunden zu schaffen. Done! Zwar ist das keine Meisterleistung, aber darum ging es uns auch nicht. Wir wollten einfach Laufen und Spaß haben, ohne akute Hypos, CGM-Ausfälle, verlorene Pens, Insulinpumpen-Explosionen, oder Verlust des Staffelholzes (hust, da war doch was Sascha?).
Am Abend erreichte ich dann glücklich und mit einem leichten Sonnenbrand, als letzte Läuferin im Team, das sandige Ziel in Damp, wo sich ein paar Leute der Truppe auf den letzten Metern anschlossen und wir gemeinsam durchs Ziel stampften (Laufen ist im Pudersand nicht so ganz einfach, und mir war auch nicht bewusst , dass Schleswig Holstein so hügelig sein kann). Sehr gefreut habe ich mich, dort auf Matthias zu treffen, den ich bisher auch nur über Twitter kannte, und der mich glatt mit einer Notfallration Nutella begrüßte.
Unser Plan, mit unseren leuchtend grünen T-shirts ein wenig aufzufallen, missglückte leider ein wenig, denn grün schien in diesem Jahr unter allen über 6000 Läufern eine echte Trendfarbe zu sein. Hier noch einmal Dank an mySugr (vertreten durch Fredrik und mich) für die monstermäßig tollen Shirts. Also Männer, stellt euch darauf ein, im nächsten Jahr wird in neon pink gelaufen!
Nach dem Lauf ging es wieder zurück ins Wochenendquartier auf die Werft, wo wir den Grill anschmissen, die leeren Bäuche mit Fleisch (Eiweiß und so…) füllten, und den Tag mit einem Bier ausklingen liessen. Plopp, dat flenst!
Am nächsten Tag ging es nach ausgiebigem Frühstück gleich sportlich weiter. Basti hatte eine SUP Session mit SUP-Optimal auf der Schlei organisiert, die unweit von der Werft „Auf der Freiheit“ stattfinden sollte. Nach kurzer Einweisung von „Bolle“ in Material und Technik ging es auch schon aufs Wasser. „SUPen“ hatte ich ja schon einmal ausprobiert, allerdings war der Wind in Schleswig nicht zu unterschätzen und so fegte mich eine Böe glatt vom Board. Naja, wäre das Anschwimmen in diesem Jahr also auch erledigt. Die Pumpe von Medtronic, die wir für dieses Wochenende samt CGM bekommen hatten, habe ich dafür an Land gelassen. Denn mein Blutzucker meinte, er müsse sich nun im Gegensatz zum Vortag eher im unteren Bereich einpendeln.
Der Wettergott hatte es an diesem Wochenende auch ziemlich gut gemeint, und ließ genügend Sonne auf uns herab brutzeln, dass uns das abschließende Eis im Museumshafen von Schleswig besonders gut schmeckte.
Vor lauter Sonne genießen und Entspannung hatte ich dann doch glatt zu allem Überfluss den Bolus vergessen.
Wie praktisch doch ein CGM sein kann, wurde mir auch hier wieder bewusst, denn die eisige Zuckermasse ließ meinen BZ ziemlich schnell ansteigen, aber die Pumpe machte mich mit einem Alarm früh genug drauf aufmerksam. So konnte ich schnell meine Bolus nachschieben und ein böses Erwachen nach Stunden vermeiden!
So neigte sich das Wochenende mit jeder Menge Spaß, tollen Leuten, und vielen netten und lustigen Gesprächen, viel zu schnell dem Ende zu.
Vielen Dank noch mal an alle Läufer und Supporter für diese super Tage: Bastian, Anne, Sascha, Bente, Kathi, Antje, Anna-Clara, Sebastian, Christoph, Finn, Anne-Christin, Frans, Matthias, Gyde, Manu, Fredrik, Valerie, Elliot und Käthe.
Und natürlich ein extra fettes Dankeschön an unsere Sponsoren, die und finanziell und materiell unterstützt haben: Medtronic, mySugr, Ganic Water, Dextro Energy und Flensburger.
© Fotos: Ilka Gdanietz, Sascha Stiefeling, Anne-Christin Rosenfeld, Anna-Clara Holmberg, Finn Köster, Bente Blender,