Ja ja, Hormone haben Auswirkungen auf den Blutzucker, das wissen wir alle bereits. Vor einigen Tagen hatte ich das große Glück bzw. Unglück dies gleich 2 Mal an einem Tag zu genießen oder eher gesagt, ertragen zu müssen.
- Situation: Autofahren kann sehr aufregend sein
In der letzten Woche hatte ich mit meiner Kollegin einen Termin in München. Kurz vor der Fahrt hatte ich eher zufällig noch mal kurz den Blutzucker gemessen (war nicht der Fahrer), alles im grünen Bereich. Sollte allerdings nicht lange anhalten. Kurz vor Garmisch Partenkirchen überholte uns ein , nennen wir ihn „Geisteskranker“ so dermaßen knapp, dass es um Haaresbreite (und das meine ich auch so) kräftig gescheppert hätte. Mir wäre fast das Herz stehen geblieben. Ok, Herz ist nicht stehen geblieben , der Blutzucker dafür aber auch nicht. Ich kenne das ja schon. Wenn ich mich aufrege oder gestreßt bin, rauscht der Zucker non Stop nach oben. Manchmal sogar beim bloßen Anblick einer dicken fetten Spinne (nur die großen haarigen Dinger). Naja, der Blutzucker betrug eine halbe Stunde nach dem Autofahrt-Schreck 300mg/dl. Keine schlechte Leistung, wenn man bedenkt, dass er eine halbe Stunde vorher bei knapp 100mg/dl lag.
- Situation: Hypo zu lang ignoriert
Zugegebn, das war eine ziemliche blöde Situation. Wir saßen gerade in einer Besprechung, als sich bei mir immer mehr das Gefühl einer Hypoeinschlich: Schwindel, „weiche Knie“…, hatte aber leider keinen Traubenzucker griffbereit (jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, ich weiß!!!) . Geht noch, dachte ich. Besprechung sollte eh nicht mehr lange dauern. Irgendwann hörte das kribbelige Gefühl dann plötzlich auf und nach der Besprechung bin ich gleich fix zu meiner Tasche und habe erstmal den Blutzucker gemessen. 105mg/dl. Hm , eigentlich ein guter Wert. Heißhungergefühl war aber noch da, und so hab ich noch schnell ne BE verdrückt. Hätte ich lieber nicht machen sollen, denn die Gegenregulation hatte bereits eingesetzt. Eine Stunde später hatte ich saftige 380mg/dl. Mein Körper hatte also ne ordentliche Portion Adrenalin, HGH und Co freigesetzt. Den Blutzucker von einer Gegenregulation (setzt bei einem Nichtdiabetiker übrigens ungefähr bei einem Blutzucker von 70mg/dl ein –> Glucagonfreisetzung) wieder in Normbereiche zu befördern, dauert gewöhnlich länger als einen hohen Blutzucker auf Grund von Insulinmangel wieder in den grünen Bereich zu bringen. Auch beim Anpassen sollte man eher behutsam vorgehen.