2,5 Wochen Urlaub sind nun so gut wie vorbei. Ich sitzte gerade in Dubai auf dem Airport und warte auf den Anschlussflug (der erst in en paar Stunden geht), und würde Euch ja gerne zuckermäßig etwas Spektakuläres aus dem Urlaub berichten, aber eigentlich lief alles ganz sachte ohne aufregende Vorkommnisse. Naja, um ehrlich zu sein, was hätte auch groß schief laufen sollen? Ich hatte gute BZ-Tage, weniger gute Tage (ein Mal sogar ein HI), Ups and Downs…eben wie es sonst bei mir auch ist. Ich habe nicht öfter meiner BZ gemessen als sonst auch, nicht mehr an Katheter und Insulin verbraucht als sonst (eher weniger), sondern einfach meine Gedanken dahin konzentriert, den Urlaub zu genießen und keinen Streit mit der Diabetes Sau anzufangen.
Um die 5 Stunden Zeitverschiebung nach Asien habe ich mir ehrlich gesagt im Vorfeld auch keine Gedanken gemacht (hatte ich tatsächlich total vergessen), was auch so wunderbar geklappt hat. Kleine Unebenheiten wurden dann einfach ein wenig korrigiert. Nach einem Tag hatte sich dann eh alles eingependelt. Am Flughafen lief auch alles einwandfrei. Keinen haben die Mengen an Verbrauchsmaterialien im Handgepäck auch nur im geringsten interessiert, die Pumpe habe ich bei jeder Sicherheitskontrolle brav ins Körbchen gelegt. Gerade an den vietnamesischen Flughäfen habe ich da meine Bedenken gehabt. Den Großteil an Insulin, Teststreifen etc. hatte ich im Handgepäck, den übrigen kleinen Rest auf meinen Koffer und den meiner Schwester verteilt.
Nun ja, da es also keine Diabetes Highlights zu berichten gibt, hier nur mal ein kleine Zusammenfassung unserer Reise:
Bangkok:
Laut! Hektisch. Toll. Unsere Zeit war eindeutig zu knapp. Trotzdem haben wir versucht möglichst viel zu sehen, haben allerdings nur einen Brcuhteil mitnehmen können. Wat Pho, Lumpini Park, Grand Palace, diverse kleine Märkte, Erawan Shrine, Patpong, Khao San Road, China Town (sollte man eigentlich erst am Ende der Bangkok Tour machen, wenn man sich an Lärm und Wusel gewöhnt hat, wir fanden uns schon gleich am 2 Tag imLabyrinth aus Gewürzen, Blumen, Obst, getrocknetem Allerlei und sonstigen undefinierbarem Zeugs), ein paar Einkaufstempel, ….. und nicht zu vergessen das leckere Essen. Verhungern wird man in Bangkok nicht, an jeder Ecke wird gebrutzelt und gebraten. Für uns gab es viel frisches Obst und Gemüse, leckere Suppen, Green Papaya Salat (Som Tam) und Reis. Persönlicher süßer Favorit: frittierte Bananen mit Sesam. Yummi!
Wenn man in Bangkok ist, sollte man auf jeden Fall mal das Abenteuer einer Tuk Tuk Fahrt mitgemacht haben. Zugegeben, ich hatte schon ein wenig Schiß. Oder würdet Ihr zur Rush Hour mit Eurem Drahtesel mal eben über den Time Square fahren? Eigentlich wollte ich nur eine kurze Strecke antesten. Aus der kurzen Strecke wurde dann aber eine Tour quer durch Bangkok zur abendlichen Rush Hour. Besten Dank. Mehr Adrenalin braucht der Körper nicht. der Rücken/Steiß, der mir immer wieder ein paar Probleme bereitete, war auch nicht gerade begeistert. Übrigens muss ich mir wohl zu Hause erstmal eine Trillerpfeife besorgen, um mich langsam wieder diesem ständigen Gepfeife der Security zu entwöhnen. Oh, und Madame! MADAME! Ich kanns nicht mehr hören. „Madame look, here Madame, Madame do you want this, Madame please look here….“ Aaaah! Offenbar haben es die Thais noch nicht raus, dass man durchaus mal eine paar Dinge kaufen würde, wenn man vorher mal in Ruhe gucken könnte, ohne dass einem gleich die angepriesenen Waren direkt unter die Nase gehalten werden.
Ach ja, und dann war da noch die Leiche am Straßenrand… 🙁
Ho Chi Minh City (Saigon)
Noch lauter. Noch mehr Mopeds und noch mehr Verkehrsregeln die nicht beachtet werden. Jeder bahnt sich irgendwie seinen Weg durch den Verkehr, es wird gehupt und gebimmelt und alles kommen sicher an ihr Ziel. Ich habe tatsächlich nicht einen einzigen Unfall beobachten können. Für die dummen Touris die diesem Chaos nicht gewachsen sind, gibt es sogar extra Personal die uns hilflosen bleichen Kreaturen über die Straße helfen. Ich habe übrigens den Verdacht, dass die Vietamesen direkt mit einem Moped unter dem Hintern geboren werden und mit 50 Sachen aus dem Mutterleib gebraust kommen! Und auch hier: es wird gebraten, geschnippelt und geschält an jeder Ecke. Eine Welt voller fremder Gerüche und Lebensweisen. Süß war, als im Stadtpark eine Gruppe junger Vietnamesen auf uns zu kam, und mit uns englisch sprechen wollte. Es waren Schüler einer Englischklasse, die anstatt im Klassenraum zu sitzen, von ihren Lehrern auf die Touristen losgelassen werden, um mit ihnen zu plaudern. Learning by doing. Großes Interesse weckte das Thema Schnee. Dass wir daraus auch noch kugelbäuchige Figuren bauen sprengte aber den Rahmen ihrer Vorstellungskraft. 🙂 Ein sehr nettes und zuvorkommendes Völkchen die Vietnamesen, aber im englischen noch ein Stück schwerer zu verstehen als die Thais, dafür nicht so aufdringlich was das Verkaufen von Waren und Dienstleistungen angeht. In Saigon habe ich mich auch ein wenig schwer getan, geeignete Getränke zu finden. Ihr wisst, Wasser ist nicht so mein Ding und „Khong durong“ gibt es eigentlich so gut wie nicht außer Cola light in Dosen, und diese auch nicht überall. Ein Mädchen aus der Englisch-Gruppe erklärte mir, dass man in Vietnam hauptsächlich mit Wasser und Tee aufwächst und allgemein für Süßes eher nicht so zu haben ist, Das erklärt auch, warum es kaum Süßigkeiten zu kaufen gibt.
Puh Quoc
Ruhe! Nichts außer Meeresrauschen. Welch Wohltat für die Ohren…und fürs Gemüt. Hier haben wir nach den Städtetouren nichts als entspannt. Die Füße hatten wir uns ja bereits rund gelaufen, jetzt war Nix-Tun angesagt. Und ich habe es endlich mal wieder geschafft ein Buch durchzulesen! Wie auch in Bangkok und Saigon war die Hitze auf der Insel kaum erträglich, ohne die leichte Brise kaum auszuhalten. Das Wasser wunderbar klar und türkis, leider nicht so sehr eine Erfrischung, da es eher Badewannentemperaturen hatte. „Breakfast and dinner will be served at the beach.“ Ja, so lässt es sich aushalten…
Oh, wenn es schon in Sachen Zucker nichts Aufregendes zu berichten gibt, hatte ich dennoch einige wenige gesundheitliche Probleme. Auf Grund der Klimaanlagen in Autos, Hotels, Supermärkten etc. habe ich mir erstmal ne fette Erkältung inklusive Fieber eingefangen. Und auf Puh Quoc hatte die Sonne es am ersten Tag derart in sich, dass ich gleich mal einen ordentlichen Sonnenstich inklusive Kotzerei bekam und sich sogar einige Brandbläschen bildeten. Den Rest des Uralubs habe dann die Sonne gemieden und hauptsächlich gemütlich unter dem Schatten der Palmen verbracht…