Ich war eigentlich fest davon überzeugt, ich hätte im letzten Jahr einen Artikel darüber geschrieben, wie mir im Wanderurlaub oben auf dem 3000er meine Insulinpumpe kaputt gegangen ist. Und zwar NACHDEM ich eine riesen Portion Kaiserschmarren inhaliert hatte, ohne natürlich vor Insulin abzudrücken.
Da ich aber offenbar doch keinen Artikel verfasst hatte, hier die Instagram Kurzfassung des Dilemmas.
An dieser Stelle möchte ich nochmal jedem „Pumper“ ans Herz legen, immer einen Notfall Pen, oder wenigstens eine Spritze dabei zu haben. Zumindest dann, wenn ihr im Fall der Fälle nicht die Möglichkeit habt schnell an Insulin zu kommen. Ungefähr 10 BE Kaiserschmarren intus und einige Stunden Abstieg vom Gletscher runter ins Tal wäre ohne Insulin ziemlich daneben gegangen. Reisen mit Diabetes war übrigens auch schon mal Thema bei uns im Diabetes Beach Club. Reisevorbereitungen, Kontrolle am Flughafen usw.. Wenn ihr Lust habt, schaut mal rein.
Dass mir beim Abstieg durchs Geröll dann auch noch meine guten alten Wanderschuhe in ihre Einzelteile zerfallen sind, ist eine andere Geschichte…
Warum ich das ganze überhaupt erzähle…ich wollte ja eh wieder mehr schreiben. Ein wenig weg von den inhaltlich knapp gehaltenen Social Media Kanälen, wieder mehr hin zu längeren Beiträgen auf dem Blog mit mehr Inhalt. Mal wieder ein wenig Schwung in die Bude bringen hier.
Und jährlich grüßt das Murmeltier
Zurück zum Wandern und der kaputten Insulinpumpe. Wie ihr vielleicht wisst, loope ich ja seit einigen Jahren. Das mit dem loopen konnte ich mir dann für den Rest des Urlaubs natürlich abschminken. Ich hatte zwar eine Ersatzpumpe dabei, aber keine loopfähige Pumpe.
Back to the roots also. Eigentlich ist das ja generell kein großes Drama, aber dass ich mich in meinem Urlaub dann doch mehr mit dem Diabetes beschäftigen musste als geplant, war dann doch irgendwie doof. Vor allem, wenn man daran gewöhnt ist, dass der Loop einen großen Teil der Therapie fast von allein regelt.
Und wäre die ganze Geschichte nicht schon blöd genug, ist mir das ganze diese Jahr erneut passiert. Neue Pumpe, neue Wanderbotten, gleiche Zeit, gleicher Ort. Wieder beim Wandern, wieder in Süd Tirol. Wieder im Schnalstal. Das finstere Tal macht seinem Namen alle Ehre.
Einziger Unterschied zum letzten Jahr, diesmal ist mir nicht die Pumpe kaputt gegangen, sondern mein Riley Link hat sich verabschiedet. Für diejenigen, die nicht loopen: der Riley Link ist quasi das Herzstück, die Funkzentrale der ganzen Loop Geschichte. Kein Riley Link, kein Computer, kein Loop.
Aaaaand again, back to the roots. Diesmal allerdings auch mit deutlich mehr Blutzuckerschwankungen und mehr Hypos im Vergleich zum letzten Jahr.
Da meine körperliche und geistige Energie in den letzten Monaten eher so auf Sparflamme lief , hatte ich ehrlich gesagt in meiner Auszeit in den Bergen nicht wirklich den nötigen Elan mich um manuelle Basal – und Faktoren Anpassung zu kümmern, und hab die Sache einfach mal so laufen lassen. Genügen Gummibärchen und Haferriegel im Wanderrucksack haben gute Dienste erwiesen.
Tja, irgendwie mag mich das Schnalstal offenbar nicht oder will mir irgendwas sagen. Am besten ich gehe bei nächsten Mal einfach komplett auf ICT zurück. Dann hat man nicht so viel Troubles mit der Technik.
Nein, Spaß beiseite.
Auch wenn ich es anfangs schon erwähnt habe…Gerade auf Reisen macht es Sinn genügend Ersatz dabei zu haben. Generell reise ich was den Diabetes Bedarf angeht immer eher minimalistisch (Katheter, Teststreifen…) aber einen Pen und meistens auch eine Ersatzpumpe (je nach Dauer der Reise) habe ich immer dabei.
Tipp: Basalrate im Handy speichern
Ich gehen nicht davon aus, dass jeder seine Basalrate im Kopf hat. Ich zumindest nicht. Ich habe meine aktuelle Basalrate daher immer in meinem Handy hinterlegt um diese schnell auf die Ersatzpumpe übertragen zu können. Noch besser natürlich, wenn man eine Zweitpumpe als sein Eigen nennen kann, dann kann man die Basalrate natürlich vorprogrammieren. Leider gibt es seit einigen Jahren das 2-Pumpen System nicht mehr, eine Ersatzpumpe die man immer zu Haus hatte. Die meisten Firmen bieten heute Urlaubspumpen an, die allerdings auch nur im Notfall „entsperrt“ bzw. ausgepackt werden dürfen, bzw. innerhalb von 24 Stunden an den Urlaubsort geliefert werden. Also nix mit vorprogrammieren. Von daher: Basalrate ins Handy. Oder hinter die Ohren schreiben. 😉