Vor kurzem bin ich immer mit einem hohen Wert aus der Nacht gekommen. Mein erster Gedanke war, dass ich mal wieder eine Unterzuckerung überschlafen habe und der hohe Wert die typische Gegenregulation war. Aber ein kurzer Blick aufs CGM sagte mir, dass ich perfekt durch die Nacht gekommen bin, gegen morgen ab 4Uhr aber wohl die Basalrate nicht mehr ausreicht. Am nächsten Morgen das gleiche Spiel, morgens und mittlerweile auch nachmittags extrem hohe Werte.
Aber warum? Ich hatte meinen Tagesablauf nicht verändert … nicht mehr oder weniger Sport getrieben … eigentlich nichts anders gemacht als sonst auch. Doch eins war anders … November! Nein, natürlich hat mein Körper sich natürlich nicht überlegt pünktlich zum ersten November mehr Insulin zu beanspruchen, aber der Zeitraum in dem er das gerade verlangt, war im letzten Jahr fast genau der gleiche. Irgendwann in den undefinierbaren Tagen zwischen Herbst und Winter. Dieses Jahr sind es fast 20% mehr als im Sommer.
Aber woran kann es liegen? Ich habe bis jetzt noch keine richtige Erklärung und manchmal mache ich mir über solche Sachen auch gar keine Gedanken mehr. Bevor ich lange grübel, handel ich lieber. Manchmal versteht man den Herrn Zucker eben nicht. Fakt ist, irgendwann in dieser grauen Zeit, wo es langsam auf Jahresende zugeht, will mein Körper einfach mehr Insulin und stellt auf seine persönliche Winterzeit um. Spannend dieser menschliche Körper.
Ich hatte schon von anderen Diabetikern gehört, dass sie zum Winter auch mehr Basalinsulin brauchen. Einige haben sogar für den Winter ein eigenes Winter-Basalratenprofil eingespeichert. Das habe ich (noch) nicht gemacht, denn im nächsten Jahr kann ich das eh wieder über den Haufen werfen und neu ausloten.