Puh, diese Woche hat mal wieder echt bescheiden angefangen. 4 Arzttermine in 2 Tagen. Und 50% davon auch noch unfreiwillig. Am Montag Morgen ging es gleich zum Doc zur Blutabnahme, der Hba1c war schließlich wieder fällig. Um ehrlich zu sein war ich diesmal ziemlich gespannt auf den Hba1c, da sich meine Blutzuckerwerte in den letzten Wochen durch viel Disziplin (was nicht heißt dass ich sonst kein Disziplin habe) und Gemesse und und mit Sicherheit auch dank CGMS ziemlich verbessert hatten. Blutzuckerwerte über 300mg/dl tauchten so gut wie nicht mehr auf und auch die 200er waren deutlich überschaubar geworden.
Na ja, und dann war da mal wieder die Sache mit den Zähnen. A Never Ending Story. Zahnschmerzen hatte ich schon seit einiger Zeit in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder, die letzten Tage wurde allerdings immer schlimmer und Essen und Trinken war echt eine Herausforderung. Also taperte ich am Montag dann auch noch widerwillig zum Schrecklichsten aller Ärzte. Schmerztabletten standen schon seit ein paar Tagen fest mit auf dem Speiseplan, so konnte es schließlich nicht weiter gehen. Leider ließ sich der Schmerz nach viel Gedrücke und Geklopfe nicht eindeutig auf einen bestimmten Zahn lokalisieren (im Prinzip standen 2 zur Auswahl, beide bereits wurzelbehandelt aber mit ner kleinen Entzündung an der Wurzel), die Vermutung vom Doc lag auf dem hinteren Beißerchen der Kauleiste. „Wenn sich der nicht mehr beruhigt, dann müssen wir den wohl ziehen!“ Schock! Bitte nicht. Aaaah. Ok, wir haben uns dann auf einen Penicillin Versuch geeinigt, sollte der nicht anschlagen sollte man eine Endo in Betracht ziehen. Himmel, mir bleibt auch nichts erspart.
Nun gut, der Montag war also schon mal gelaufen. Wundersamer Weise habe sich die verdammten Zahnschmerzen diesmal Null auf den Blutzucker ausgewirkt. Immerhin!
Heute bin ich dann gleich wieder mit Zahnschmerzen in den Tag gestartet und habe gleich mal eine Tablette gefrühstückt. Krönung war allerdings, dass sich gleich beim Frühstück ein Stück Füllung aus dem verdächtigen Zahn löste. Klimper klimper, und schon bröselte ein Stück marode Goldfüllung auf den Teller. Grandios. Als wäre ich der Goldesel persönlich.
Also bin ich heute wieder zum Kusendoktor. Auf die Frage ob ich noch Schmerzen habe, gab ich glücklicherweise heute genau die richtige Antwort die mich mich von den Schmerzen befreien sollte: Ja, und nicht nur bei Wärme, sondern auch bei Kälte!“. AHA! Bei Kälte also auch. Seeeehr verdächtig.
Kennt ihr den Kältetest beim Zahnarzt? Den, wo ein Stückchen Watte oder ähnliches mit Kältespray bearbeitet wird und dann an die Zähne gehalten wird, um zu testen welcher Zahn drauf reagiert, oder eben auch nicht? Nicht? Seid froh! Denn hat der Zahnarzt erstmal den richtigen Zahn erspäht, werdet ihr es schon merken. Und zwar deutlich. Seeeehr deutlich!
Halleluja! Gut dass ich den lieben Herrn Doktor vorher noch gefragt habe wo ich mich im Fall der Fälle festkrallen kann, ansonsten hätte ich ihm wohl reflexartig sämtliche Gerätschaften aus der Hand geschlagen. Also ich vertage echt viel, aber in dem Moment meinte ich mir bleibt das Herz stehen. „Sehr gut Frau Gdanietz, sehr gut. Das ist ein gutes Zeichen. Wir haben den Übeltäter!“ GOTT SEI DANK!!! Und dieser lag drei Zähne VOR dem, den wir eigentlich als Schuldigen auserkoren hatten, meinte aber mal kräftig auf die anderen Zähne strahlen zu müssen. Typisch für eine ordentliche Pulpitis.
Na und dann ging alles ganz fix. Betäubung volle Dröhnung, aufgebohrt, ein wenig Gewühle im Wurzelkanal, Nerv rausgekratzt, rausgefallene Füllung beim anderen Zahn geflickt und schon war ich schmerzfrei und mal wieder um einen Nerv erleichtert.
Am liebsten wäre ich danach gleich nach Haus gefahren und hätte mir erstmal etwas Feines gegönnt. Einen großen Cappuccino oder so. War die letzten Tage ja nicht möglich. Allerdings wollte Arzttermin Nummer 4 aber noch wahrgenommen werden: Diabetologe. Besprechung des Hba1c und Ultraschall. Den Hba1c hatte ich in der Früh schon telefonisch erfragt, ich war einfach zu neugierig. Von 8,6% auf 7,6% runter. YES! Auch wenn das für mich ein Traumwert ist (im Vergleich zu den letzten Werten), war ich doch ein wenig irritiert, dass die Abweichung von meinen gemessenen Werten so groß war. Gemessener Durchschnitt bei 6-8 Messungen am Tag lag in den letzten 8-12 Wochen bei 148, was rein rechnerisch einem besseren HBA1c entsprechen würde, ungefähr um die 7, 0% . Dank CGMS weiß ich, dass meine nächtlichen Werte im seeehr grünen Bereich liegen. Wieso also diese Abweichung? Laut Diabetesberaterin messen Großlabore und Kliniken/Schnelltestgeräte unterschiedlich. Tendenziell liegen die Laborwerte immer ein Stück höher. Würde also erklären warum mein Hba1c in der Diabetesklinik und der vom Hausarzt sich um knapp 0,6% unterschieden, obwohl nur einige Tage zwischen den Messungen lagen.
So, heißt das jetzt dass ich eigentlich gar nicht 7,6% habe sondern 7,0%? Wow, das wäre ja prima und entspräche auch viel eher meinen Tagebuchwerten. Aber wir alle wissen ja, dass der Hba1c nur ein Durchschnitt ist, an den man sich nicht zu sehr klammern sollte und der zudem von vielen Faktoren beeinflusst wird. Vielleicht sogar durch die Nervenentzündung im Zahn? Wichtig für mich ist, dass ich eine 7 vorm Komma habe. Und die 7 habe ich mit konstanten Werten erreicht und nicht durch Hypos „erkauft“. So kann es bitte bleiben!!! Das war auf jeden Fall mal eine gute Nachricht für den heutigen Tag, das konnte ich gut gebrauchen. Zudem gab es beim Ultraschall auch keine weiteren Auffälligkeiten. Schilddrüsenknoten ist zwar noch da, ist aber kleiner geworden. Die Leber ist weiterhin vergrößert, aber fettfrei. Also alles ganz harmlos. Und da ich am Morgen immer recht knapp rauskomme, haben wir zur Feier des Tages die Basalrate auch noch wieder ein ganzes Stück gesenkt…ENDE. Happy!