Am letzten Wochenende waren wir von Medtronic nach Lausanne zu einem Blogger Event eingeladen worden. Das Blogger Treffen fand parallel zum Diabetes-Junior-Cup 2012 statt, einer seit 6 Jahren regelmäßig stattfindenden Veranstaltung für Kids mit Diabetes, die sich von der Diabetes Sau nicht den Spaß am Sport verderben lassen. Everything is possible!
Nachdem wir uns am Flughafen in Genf mit Richard von der Diabetes-Zentrale getroffen haben, ging es dann gemeinsam mit dem Zug Richtung Lausanne. Leider war ich schon seit ein paar Tagen etwas angeschlagen. Halzschmerzen, Husten und in Folge dessen natürlich auch nicht so tolle Blutzuckerwerte. In Lausanne angekommen, checkten wir nur schnell im Hotel ein und erkundeten dann noch ein wenig die Stadt. Richard kannte sich von den letzten Treffen schon ein wenig aus und machte für uns den Guide ;).
Wieder zurück im Hotel wurden wir von Yoan, eMarketing Spezialist bei Medtronic, und weiteren Mitarbeitern sehr herzlich empfangen und kurz über den Ablauf der nächsten Stunden und den nächsten Tag gebrieft. Unsere Truppe bestand aus Bloggern, „Forellen“, Twitterern und Webseitenbetreibern aus Italien, Griechenland, Niederlande und UK. Bei einem Bier und Coke light, Coke light, Coke light… wurden die ersten Kontakte geknüpft und ein wenig geplaudert. Mit dem Bus ging es dann zur Eröffnungsfeier ins Olympiastadion von Lausanne, wo jedes der 13 Teams mit einem eigenen Teambus vor fuhr und mit Beifall empfangen wurde. Wie bei den „Großen“. Der Stolz der kleinen Kicker war nicht zu übersehen. Besonders hervorheben muss man die Gesangskünste vom irischen Team (You`ll never beat the Irish) und die fast schon coole Professionalität des kanadischen Teams.
Nach einer gelungenen Eröffnungsfeier, bei der ich übrigens von einem Blutzucker von 440mg/dl begleitet wurde und daher auf Essen (na ja, nur auf die Kohlenhydrate) verzichten musste, ging es dann mit einem Teil der Gruppe noch in ein hotelnahes Weinlokal, wo wir dann bis tief in die Nacht Morgen in geselliger Runde uns über allerhand „Süßkram“ austauschten. Immer wieder erstaunlich wie unterschiedlich der Diabetes in verschieden Ländern gehandhabt wird.
Naja, und wie das halt so ist, man kann nie ein Ende finden wenn man in geselliger Runde ist. Also pilgerten wir alle nach Thekenschluss hinüber ins Hotel und veranstalten noch eine kleine Jam Session bei Anne im Hotelzimmer. Die inoffizielle „Rockstarparty“ endete dann irgendwann um….keine Ahnung. Die Nacht war auf jeden Fall kurz. Nicht nur, weil wir wirklich wenig Schlaf hatten, sondern auch, weil ich eine halbe Stunde vorm Weckerklingeln (ist ja immer so) von einer Hypo geweckt wurde. In der Nacht hatte ich im Übrigen noch mal Blutzucker gemessen. Die 300mg/dl habe ich dann aber gar nicht erst korrigiert, ich weiß ja mittlerweile wie sich der Alkohol am nächsten Morgen bei mir bemerkbar macht. Und siehe da…!
Nach einem schnellen Frühstück ging es dann also gleich weiter wieder ins Stadion, wo wir noch kurz einen Blick auf die Eröffnung der Spiele durch Christian Karembeu (na, wer muss jetzt googeln?) warfen, und uns dann in den Tagungsraum verkrümelten. Dort wurden verschiedene Vorträge zum Thema CGM und Close-Loop gehalten und wir haben in Gruppen verschiedenste Thema diskutiert und ausgearbeitet. President Elect of IDF EuropeJoão Nabais hat dann noch einen kleinen Einblick in die Arbeit der IDF und Young Leaders gegeben. Hauptthema waren natürlich unsere Internetauftritte und wir haben Ideen und Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert und besprochen.
Großes Thema war natürlich Pumpentherapie und CGMS. Eine italienische Bloggerin erzählte, dass Pharmaunternehmen nicht selber an Patienten heran treten dürfen in Italien, geschweige denn Werbung machen dürfen. Die gesamte Kommunikation läuft über den Arzt. So wurde sie zum Beispiel als Notfallpatient in ein Krankenhaus eingeliefert und keiner wusste etwas mit dem „Kasten“ da an ihrem Körper anzufangen. Verrückt und gleichzeitig traurig! Die Frage, warum wir überhaupt bloggen oder Foren betreiben, kam natürlich auch auf. Eben um zu informieren, was da in der „Diabetes Welt“ eigentlich so ab geht, was gut und was mies läuft. Und natürlich um zu motivieren, in Sachen Diabetes immer am Ball zu bleiben, sich einzusetzen und nicht abwimmeln zu lassen. Nur so kann es gelingen etwas zu ändern. Im Endeffekt geht es nur um ein paar faule oder kaputte Betazellen, aber die können uns das Leben ohne richtige Versorgung und ordentlicheTherapie teils ganz schön schwer machen.
Zwischendurch konnten wir ein wenig die Spiele der jungen Diabetiker auf dem Platz im Stadion verfolgen. Bei schönstem Fussballwetter dribbelten und kickten sich die kleinen Fussballer immer weiter ein Stück nach vorn, bis schließlich das Finale zwischen Deutschland und Belgien feststand. Nun, was soll man sagen, „Soccer is a game for 22 people that run around, play the ball, and one referee who makes a slew of mistakes, and in the end Germany always wins.“ [Gary Lineker ]
Hurrah, wird sind Weltmeister! Dickes Lob an unsere zuckersüße ELF!
Und vielen Dank an Medtronic, uns diese Wochenende zu ermöglichen, die super Organsation, die tollen Gespräche und Diskussionen und und und!!! Thanx!
Mehr Bilder aus Lausanne gibt es übrigens HIER.
Nachtrag:
Wenn ich an diesem Wochenende das erste Mal in meinem Leben geflogen wäre, und es so ein Flug wie von Genf nach Frankfurt gewesen wäre, holy shit ich wäre nie wieder in ein Flugzeug eingestiegen!!! Turbolenzen vom Feinsten. Wundert mich, dass der Blutzucker sich so normal verhalten hat, bei dem Adrenalin Schub!