Okay, das ist übertrieben. Einige werden es sicherlich mitbekommen haben, Medtronic kann im Moment keine Enlite CGM-Sensoren liefern. Der Lieferengpass, der nun schon einige Monate besteht, soll angeblich noch bis Ende des Jahres andauern. Blöder Mist. Ja echt, schöne Scheiße.
Über die Gründe des Lieferengpasses kursieren diverse Gerüchte. Was davon stimmt, ich weiss es nicht. Vielleicht ist überall ein kleines Fünkchen Wahrheit dran.
Ich hatte bisher nie Probleme mit Medtronic und der Service war immer spitzenmäßig. Dass ich jetzt keine Sensoren bekomme, nehme ich mal so hin. Und ich bin mir auch sicher, das Medtronic schon alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, um das Problem so schnell wie möglich zu lösen.
Ihr erinnert euch an die Lieferschwierigkeiten damals bei Abbott mit dem Freestyle Libre? Nicht? Seht ihr, ist schon wieder vergessen.
Ärgerlich ist es natürlich trotzdem. Erst jetzt lerne ich das CGM so richtig zu schätzen. Mir fehlt mein CGM wirklich. Nicht nur, weil die Blutzuckerwerte eh mal wieder Tango tanzen, nein in ganz alltäglichen Situationen vermisse ich dieses kleine beige Plastikding am Arm.
Zum Beispiel vor dem Schlafen
Bevor ich mich schlafen lege, mache ich immer eine blutige Messung. Egal ob mit CGM oder ohne. Das hat sich irgendwann so festgesetzt. Und nun hocke ich also auf der Bettkante mit einem Blutzuckerwert von 106mg/dl. Perfekt. Eigentlich!
106mg/dl. Mehr Infos habe ich in diesem Fall nicht. Fällt er, steigt er, ist es ein stabiler Wert? Mit einem CGM wüsste ich mehr.
Mit einem CGM wüsste ich, ob ich geradewegs in die Kissen fallen kann.
Mit einem CGM wüsste ich, ob ich vielleicht eine kleine Korrektur pumpen muss, um stabil durch die Nacht zu kommen.
Mit einem CGM wüsste ich, ob ich noch eine Kleinigkeit essen müsste, ehe ich mich eventuell eine Stunde mit dem Kopf im Nutella Glas vorfinde, von einer Hypo aus dem Schlaf gerissen und unfähig wieder einzuschlafen.
All diese Infos fehlen mir bei einem blutig gemessen Glukosewert. Und so hocke ich auf der Bettkante, lasse die Beine runterbaumeln und versuche mal ganz tief in mich reinzuhören, ob die Diabetes-Sau mir vielleicht zuflüstert, was sie diese Nacht noch mit mir vor hat…Ich könnte noch viele solcher Situationen aufzählen, in denen mir das CGM regelrecht Kopf und Kragen gerettet hat, bzw. würde. Aber ich will nicht jammern. Ich bin lang genug ohne CGM ausgekommen. Auch wenn das alles gerade wie eine Autofahrt mit verbundenen Augen anfühlt.
Ach ja. Und das: