Insulin verträgt keine Hitze. Zumindest keine große Hitze. Meine Insulinpumpe war mit mir im Solarium, befindet sich ständig in meiner warmen Hosentasche und hat auch so manchen Tag unter asiatischer Sonne bei knapp 40° am Strand durchgehalten, ohne dass das Insulin irgendwie an Wirkung verloren hat.
Was mein Insulin aber offenbar nicht mag, sind Wärmflaschen.
Kürzlich am Wochenende haben mich doch tatsächlich ein paar fiese Bauchschmerzen geplagt, die mich dazu verleiten ließen, mich mit einer „Warmbuddel“ aufs Sofa zu legen und eine Weile zu schlafen. Heißt ja immer so schön „Schlaf dich gesund“. Naja, scheint zumindest beim Diabetes nicht wirklich zu funktionieren.
Wie auch immer, ich liege da also auf dem Sofa, an meine Wärmflasche gekuschelt und nicker langsam ein. Nach knapp 2 Stunden wache ich wieder auf und gucke erstmal reflexartig auf mein CGM. Das mache ich komischer Weise immer wenn ich aufwache. Lustig was man sich so schnell angewöhnt. Urgs, BZ im Anstieg. Kurz Korrektur gepumpt und wieder eingeschlafen.
Nach gefühlten 2 Tagen Schlaf bin ich dann irgendwann aufgewacht und fühlte mich noch elender als zuvor. Die Bauchscherzen waren zwar einigermaßen weg, dafür hatte ich aber dieses typische „Hoch-Gefühl“. Ein Kontrollblick auf den „Dexie“ bestätigte das Gefühl. 400mg/dl.
Irgendwie hatte ich sofort das Gefühl, dass da was nicht mit rechten Dingen zugeht. Und als ich da so liege, und gerade anfangen wollte zu grübeln, bemerkte ich nicht nur die Wärmflasche, die neben mir lag, sondern auch die Plastik-Bauchspeicheldrüse (aka Insulinpumpe) bzw. den Katheter, der unter der Flasche lag. Die Pumpe hatte bereits eine ordentliche Temperatur erreicht, und so auch der Schlauch, der irgendwie ungewohnt weich, wabbelig und biegsam war.
Meine Befürchtung, dass dem Insulin dieser unfreiwillige Saunagang nicht so ganz bekommen war, zeigte sich auch daran, dass der zuvor abgegebene Korrektur-Bolus offenbar keine Wirkung zeigte.
Also blieb mir nichts anderes als ein Komplettwechsel übrig. So etwas finde ich immer besonders ärgerlich, wenn man erst kurz zuvor die Patrone gewechselt hat und nun so viel Insulin dabei flöten geht.
Immerhin, als Erinnerung an dieses Missgeschick habe ich jetzt das Matterhorn in meiner BZ-Kurve. 🙂