Seit Ende 2011 ist Stevia nun auch in Deutschland endlich (nach fast 30 Jahren) „in aller Munde“, denn es wurde von der Europäischen Union mit der Bezeichnung „Lebensmittelzusatzstoff E 960“ zugelassen. Aber was macht Stevia so interessant für die Lebensmittelhersteller?
Stevia hat eine zweihundert- bis dreihundertfache höhere Süßkraft als andere Süßungsmittel und ist zudem kalorien- und energiefrei. Das heißt es liefert keine Energie sondern gelangt über den Dickdarm mit Hilfe der sogenannten Pfortader in die Leber. Dort wird es umgewandelt und dann als Steviolglucuronid über den Harn wieder ausgeschieden. Nur einer der Gründe warum Stevia als gesund, bzw. gesünder (im Vergleich zu anderen Süßstoffen und Zucker) bezeichnet wird.
Aber ist er das auch? Will man Stevia im Haushalt zum Kochen, Backen und Süßen benutzen, sollte man dies angeblich vorsichtig und bedacht tun. DiabetesDe & der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) sehen die Verwendung von Stevia kritisch. Man weiß nicht, wie sich eine Überdosierung (ist das bei der Süßkraft überhaupt möglich?) auf den Körper auswirkt. Des Weiteren ist die Geschmacksschwelle für „süß“ durch den unkontrollierten Einsatz von Süßstoffen weiterhin hoch.
Wie bei allen neuen Produkten sollte man auch bei Stevia beobachten, wie es sich auf den Körper auswirkt. Auf der anderen Seite darf man aber auch nicht vergessen, dass es Stevia nicht erst seit gestern gibt und auch keine Neuentdeckung ist. Die im Dschungel Südamerikas beheimatete Pflanze wird von jeher von enigen Völkern als Süßpflanze genutzt. Auch in Japan hat Stevia seit Jahren einen hohen Marktanteil, Cyclamat wurde aber bereits vor über 40 Jahren verboten…!