Mein lieber Herr Gesangsverein, in der letzten Zeit war echt viel los und ich habe schöne, und weniger schöne Dinge erlebt. Jedes Ereignis wäre ein eigner Bericht wert, aber aus gerade vorherrschendem akuten Zeitmangel und vorweihnachtlichem „Ja ist denn schon wieder Weihnachten“-Stress, fasse ich das mal alles kurz und bündig zusammen, bevor das Jahr vorbei ist.
Zunächst war da mein Urlaub….
If you´re going to San Francisco
Für gute 3 Wochen bin ich im November in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten gereist und habe eine feine Zeit in San Francisco verbracht. Ich muss zugeben, ein wenig hat man ja seine Vorurteile was die amerikanische Esskultur angeht. Fritten, Burger…ihr wisst was ich meine. Klar, das kann man dort auch überall bekommen und es schmeckt dort auch um einiges besser als bei uns. Aber es gibt ebenso viele Möglichkeiten sich super gesund und schmackhaft zu ernähren. Vegan und Gluten-free sind zum Beispiel gerade voll im Trend da drüben. Ob es es irgendeinen Vorteil/Nutzen auf die Gesundheit hat sei dahin gestellt, aber die kalifornischen Mädels stehen drauf und verpönen nicht nur Kohlenhydrate, sondern auch Gluten und alles was irgendwie tierisch ist. Ich habe übrigens selten so lecker mexikanisch gegessen wie im Golden State. Dort kann man Tacos auch wirklich Tacos nennen, und die kalifornische Avocado in der Guacamole ist eben doch eine Nummer geschmacksintensiver als zu uns importierte Früchte. Sport steht in San Francisco/Californien auch ziemlich hoch im Kurs. Zu keiner Tageszeit hat man nicht irgendwo Läufer oder Radler gesehen. Hm, liegt es vielleicht daran, dass die Sport-Klamotten dort so günstig sind ;)? Ich jedenfalls habe mich mit eine paar neuen Laufklamotten zum Spottpreis eingedeckt. Das Auge läuft mit! 😉
Die Zeit in den USA habe ich auch gleich dazu genutzt, mir Glucolift liefern zu lassen, da der Versand nach Deutschland leider sehr teuer ist. In Sachen Cola-Sucht bin ich auch voll auf meine Kosten gekommen. Ich plädiere für den Verkauf von Diet Cherry Coke und Diet Vanilla Coke in Deutschland! Sofort!
Sämtliche Security Checks an den Flughäfen haben übrigens problemlos funktioniert. Pumpe (ich nehme sie immer ab) Messgerät, Pen…alles kein Problem.
Weltdiabetestag
Noch fast ein wenig im Jetleg ging es dann nach meiner Heimkehr am Donnerstag den 14.11. zum Weltdiabtestag in die Petri Kirche nach Lübeck. Dort war ich auch schon im letzten Jahr und war live dabei, als Bastian den Startschuss für #dedoc gab. In diesem Jahr standen Finn und ich selber auf der Bühne und haben Rede und Antwort in Sachen Bloggen gegeben. Musikalisch wurde die Kirche von ERIN beschallt, die bereits auf dem Camp D 2011 „Changing Diabetes“ präsentierten. Wirklich nette Jungs! Nach der Veranstaltung ging es dann gemeinsam zum Holsten Tor, das auch in diesem Jahr wieder blau beleuchtet wurde. Den alles erleuchtenden Knopf durfte wieder ein kleines „süßes“ Kind drücken, in diesem Jahr zusammen mit Sandra Völker. Moderiert wurde die Veranstaltung übrigens wieder durch Prof. Dr. med. Morten Schütt vom Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Lübeck und Ulf Oswold (ja, der aus der Werbung). Spontan, informativ und witzig…so soll es sein!
Meet the #dedoc Community
Am Wochenende nach dem Weltdiabetestag ging es nach Berlin. Dort fand ncht nur die DDG Herbsttagung statt, sondern auch die offizielle Veranstaltung zum Weltdiabetestag. Quasi eine perfekte Gelegenheit viele Diabetiker auf einem Haufen zu treffen, besonders die Leute aus der #dedoc Community, die man sonst halt eben nur online „trifft“. Das Zepter der Organisation hatte Basti in die Hand genommen und es uns ermöglicht, im Crown Plaza zu nächtigen. Nachdem fast 30 Diabetiker ihre Zimmer dort bezogen hatten, wurde zunächst bei einem gemütlichen Bier oder Käffchen ein wenig gequatscht, bevor es mit der Truppe dann weiter in ein Lokal ging. Ich weiß nicht ob ich mir das einbilde, aber irgendwie habe ich immer das Gefühl, wenn ich neue Diabetiker treffe, nie eine „Aufwärm-Phase“ zu benötigen. Über dieses Wochende gibt es übrigens eh schon tolle Berichte zum Beispiel von Matthias, Tine, Bente oder Christian.
Am Sonntag ging es dann also zur aktuellen Veranstaltung des Weltdiabetestages ins ICC Messe-Zentrum. Die #dedoc Community hatte dort sogar einen eigenen kleinen Stand auf dem die Besucher fleißig blau bekreist wurden und BZ-Bingo gespielt wurde.
Ich weiß zwar nicht mehr wie es genau passierte, aber irgendwann fand ich mich auf dem Accu Chek Stand mit einem Mikrophon bewaffnet, um mit Matthias Steiner Blutzucker Bingo zu spielen.
Den Abschluss der Veranstaltung machte eine nette kleine Talkrunde zum Thema „Diabetes und Social Media“ die von Basti moderiert wurde. Die „D-Blogger Szene“ wurde dabei durch Tine von I can eat everything und mich vertreten. Nach 2 anstrengenden, aber absolut tollen Tagen, ging es dann am Abend wieder Richtung Hamburg.
Ich kann immer nur wieder jedem Diabetiker raten, egal ob Typ1 oder Typ2, sich mit anderen Diabetikern auszutauschen. Zum Beispiel online Mittwochs um 21:00 Uhr im #dedoc Chat bei Twitter, oder wer Bock hat kann sich auch gern zu unserem Hamburger Stammtisch gesellen. Der nächste findet übrigens am Freitag den 20.12. statt.
Emotionaler Stress
Vor 2 Wochen musste mein Hund eingeschläfert werden. 15 Jahre ist ein stolzes Alter für einen solch großen Hund. Und da er im letzten Jahr körperlich ziemlich abgebaut hatte, war es auch irgendwie zu erwarten. Natürlich will man das nicht wirklich wahr haben und verdrängt schließlich den Gedanken, dass die dicke wollige Pelznase die immer da war, plötzlich nicht mehr da sein wird. 15 Jahre, das ist quasi mein halbes Leben. An dem Tag, als die Nachricht kam, ging mein Wohlbefinden schlagartig bergab, der Blutzucker schlagartig bergauf. Und zwar so richtig. Dank CGM konnte ich das ziemlich genau beobachten. 20 Minuten nach dem Telefonanruf hatte ich bereits die 300er Marke angekratzt. Und dort pendelte sich der Zucker auch die nächsten Tage ein. Insulin…Wirkung gleich Null! Werte konstant zwischen 300-400mg/dl. Geht es dem Körper nicht gut, sind Hormone im Spiel….ist es viel schwerer mit hohen Werten umzugehen als ein vergessener Bolus oder zu viele Kohlenhydrate. Leider wird dies oft als „Ach, einfach ein wenig Insulin mehr und gut“ abgetan. Wenn es so einfach wäre. Emotionaler und seelischer Stress ist um einiges schwerer zu bewältigen für den Blutzucker, als ein Sack Zucker und eine Kiste Cola zusammen…