Den Start in den Dezember beginnen wir gleich mal mit einem Gasbeitrag. Diesmal erzählt uns Michael wie er vom Pen auf Pumpe umgestiegen ist, und was er dabei mit seinem Diabetologen und der Krankenkasse erlebt hat.
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Vor 6 Jahren wurde bei mir Diabetes Typ I diagnostiziert, und seit eben diesem Datum habe ich mit Pens mein Insulin verabreicht. Wenn man nichts anderes kennengelernt hat, ist es sicherlich das Mittel der Wahl. Von Anfang an habe ich mich aber auch für eine Insulin-Pumpe interessiert. Mein Diabetologe wollte zu dem Zeitpunkt davon jedoch nichts wissen. „Das ist nix für Sie und die Indikation ist bei ihnen sowieso nicht gegeben und die Kasse zahlt es eh nicht…!“
Diese Gedanken im Kopf ging einige Zeit ins Land und ich habe den Wunsch nach einer Insulinpumpe nicht aufgegeben nur mangels Zeit verschoben.
Mittlerweile habe ich einen Diabetologen, mit dem ich mehr als zufrieden bin. Noch immer vom Wunsch besessen, eine Insulinpumpe zu bekommen, stellte ich dann mit Hilfe des Diabetologen bei meiner Krankenkasse einen Antrag für eine Insulinpumpe.
Was heißt ein Antrag?! Zweimal wurde mein Antrag abgelehnt mit einer etwas seltsamen Begründung seitens des medizinischen Dienstes. Aller Guten Dinge sind jedoch drei! Ich bekam letztendlich eine Genehmigung meiner Krankenkasse, zunächst zum Probetragen für drei Monate. Wie ihr euch sicherlich denken könnt, war meine Freude riesig.
Bei meinem Diabetologen wurde ich entsprechend im Umgang mit der Pumpe geschult. Ursprünglich sollte es einen Animas Vibe werden, wegen der Option ein CGM (Continuos Glucose Monitoring) Set anzuschließen. Da ich zum gleichen Zeitpunkt durch meinen Arbeitgeber auch noch von Fehmarn nach Kiel versetzt wurde, gab es Probleme mit der Beschaffung der Pumpe und der damit verbunden Einweisung und Einstellung, ich wollte all dies in meinem Rest-Urlaub unterbringen. Ich entschied mich letztendlich für eine Accu Chek Combo.
Diesen Entschluss habe ich bisher nicht bereuen müssen! Ich bin sehr zufrieden und der eingebaute Bolus-Rechner trägt enorm zum Komfort bei. Meine BZ-Werte (HbA1c-Werte) haben sich unter Einsatz der Pumpe allein in den ersten beiden Wochen von 7,6 auf 6,4 verbessert. Im Moment feile ich noch an der optimalen Basalrate, aber da bin ich sehr zuversichtlich. Alles in allem komme ich zu dem Schluss, dass ich nicht mehr auf die Pumpe verzichten möchte! Sie stellt für mich DAS Mittel der Wahl für eine erfolgreiche Diabetes Therapie dar.
Einen weiteren, nicht unerheblichen, Vorteil der Pumpe möchte ich noch herausstellen. Ihr kennt bestimmt alle folgende Situation: Auf dem Weihnachtsmarkt. Mal eben was Leckeres essen. Und dann mit eiskalten Fingern den Pen nehmen und mit ebenso kalten Fingern an den Bauch fassen und Insulin spritzen! Brrrrr… Auch dies gehört mit der Pumpe nun der Vergangenheit an.