Eine Rennkoppel, 111.000 Quadratmeter, 400 Zelte und rund 500 junge Diabetiker. In diesem Jahr war es wieder soweit, und das Camp D in Bad Segeberg (ja, Segeberg hat mehr zu bieten als Winetou und seinen Kalkberg) ging in die 4. Runde.
Wir durften bereits 2011 dabei sein, was leider ein ungeplantes vorzeitiges Ende nahm. Umso mehr freuten wir uns auf dieses Jahr.
Am Freitag begann es für uns, weiteren Diabetes-Bloggern aus der #doc und Pressevertretern, mit einer Pressekonferenz unter der Moderation von Prof. Dr. Michael Höcker, Leiter Clinical, Medical & Regulatory Novo Nordisk. Das Camp D ist einzigartig und Europas größtes Diabetes Camp für junge Menschen (16-25 Jahre) mit Diabetes.
Nach einer kurzen Führung über das Camp Gelände hieß es für uns Leinen los. Also mischten wir uns unter die Menge, um selber Camp Luft zu schnuppern, an Workshops teilzunehmen, mit Teilnehmern ins Gespräch zu kommen und um einfach die tolle Atmosphäre zu genießen.
Für alle Teilnehmer gab es ein abwechslungsreiches Programm. Der Freitag bestand aus Workshops zu verschiedenen Themen rund um den Diabetes. Samstag war Bewegung angesagt. Zum Beispiel Kickboxen mit Anja, Tricking mit Ralph, Fußball mit Ulrike Thurm und Felix Petermann den wir kürzlich in Berlin kennenlernten, Stand up Paddling mit Bastian und Bolle, Volleyball, Yoga…
Wer keinen Bock auf Sport hatte, konnte zusammen mit Ole Plogstedt kochen, einen Filmworkshop bei Matthias Steiner besuchen, oder eine Rallye durch Bad Segeberg machen. Auch die Jungs von ERIN waren wieder da, um in einem Musik-Workshop zusammen mit singbegeisterten Teilnehmern den Camp D Song einzustudieren, der am Sonntag auf der Abschlussveranstaltung präsentiert wurde.
Soviel zum Programm. Sehr beeindruckend war für mich aber mehr das ganze Drumherum. Also das, was ich zwischendurch und nebenher beobachten oder in Gesprächen erfahren konnte.
Beeindruckend sind Geschichten wie die eines Teilnehmers, der nach Ankunft seine Sachen niederlegte, sich umschaute und mit Tränen in den Augen sagte: „Und die haben hier alle das gleiche wie ich“, wie mir eine Diabetes-Beraterin erzählte. Gänsehaut!
Austausch ist nicht immer selbstverständlich
Austausch miteinander und Freundschaften schließen steht im Mittelpunkt vom Camp D. Durchs Bloggen und meinen Job habe ich bereits einen Haufen Diabetiker kennengelernt und treffe sie auch regelmäßig persönlich. Für viele Camp Teilnehmer ist der persönliche Austausch mit anderen Diabetikern aber eine absolute Seltenheit und ein paar erzählten mir, außerhalb vom Camp D noch nie einen anderen Diabetiker getroffen zu haben. 4 von 5 Teilnehmern geben nach dem Camp übrigens an, ein stärkeres Selbstbewusstsein bekommen zu haben.
Das Camp D findet alle 3 Jahre statt. Das Bedürfnis nach einem regelmäßigen persönlichen Austausch und einem Camp in kürzeren Abständen ist aber definitiv vorhanden, wie ich es aus vielen Gesprächen mitnehmen konnte. Verständlich. Sich online auszutauschen ist eine Sache, sich persönlich zu treffen noch einmal eine ganz andere.
Balisto Overload
Wie schon 2011 war die Organisation des ganzen Camps hervorragend und nicht minder beeindruckend. Verlaufen war so gut wie unmöglich, denn überall standen Wegweiser. Getränkestationen waren über das ganze Gelände verteilt. Sowohl mit zuckerfreien, als auch gezuckerten Getränken. Selbstverständlich mit BE und KE Angabe.
Für kleine Snacks und und genügend Kohlenhydrtae zwischendurch war auch gesorgt. 4 große Kühlschränke standen für alle zugänglich bereit und boten Sandwiches, Joghurts, Obst, und Schokoriegel. Vermutlich können die meisten aber jetzt erstmal kein Balisto mehr sehen… ;). Wer Fragen oder Probleme hatte oder Hilfe brauchte, konnte sich jeder Zeit an Ärzte, Berater und Betreuer wenden. Betreuer waren an den blauen Shirts zu erkennen, Ärzte, Psychologen und Berater trugen die roten „Quatsch mich an“ Shirts.
Für viele sicherlich auch neu und ungewohnt, mit Ärzten und Beratern per Du sein.
Wer ein wenig Ruhe brauchte, der konnte sich in die Lounge Zelte zurückziehen, von denen ein paar auf dem Gelände verteilt waren.
Ich persönlich habe mich gefreut einmal wieder Andreas May von „Laufen mit Diabetes“ zu treffen, der mit Simon Strobel (Team Novo Nordisk) zusammen die Rad Tour am Sporttag leitete.
Andreas, Ulrike…vielen Dank für die Basal Tipps. Ich bin gespannt ob es funktioniert. Und Danke an Anja für den „Stern“ ;).
Und natürlich ein riesen Dankeschön an das gesamte Camp D Team und Novo Nordisk, dass wir dabei sein durften.
In diesem Sinne:
Let´s find a way together
You´re not alone in this world
We are changing diabetes
©ERIN
Mehr Fotos vom Camp D gibt es hier.