In die Diabetes Online Community bin ich eher zufällig reingerutscht. Damals, vor gut 6 Jahren, stand ich vor einem Pumpenwechsel und war etwas überfordert für welches Modell ich mich entscheiden sollte. Klar, die Internet-Seiten der Hersteller priesen ihre Pumpen natürlich als DAS Gerät überhaupt an. Aber ich wollte echte und authentische Infos. Infos von Leuten, die die Geräte benutzen und aus Erfahrung sprechen können.
Authentische Informationen bekommen
Also machte ich mich weiter im Internet auf die Suche und landete relativ schnell auf Foren und Blogs. Allerdings waren diese schätzungsweise zu 95% englischsprachig. Die ersten englischsprachigen Blogs die ich damals las waren die von Kerri Sparling (sixuntilme, US) und Scott Johnson (Scottsdiabetes, US). Mir gefiel der ehrliche und persönliche Austausch und Infos mit denen ich wirklich etwas anfangen konnte.
2008 starteten Finn und ich also mit unserem Blog (damals noch nicht ganz privat) und schnell merkten wir, dass da draußen echtes Interesse bestand sich über Diabetes im Netz auszutauschen. Anfänglich war die deutsche Blogger Szene noch sehr klein. Da waren wir, Steff von Diabetes-leben und ein paar weitere Blogger, die allerdings nur sehr selten den Content aktuell hielten.
Wie sich das alles mal entwickeln würde, hätte ich damals nicht gedacht.
Kerri habe ich mittlerweile schon einige Mal offline getroffen und Scott ist mittlerweile sogar mein Arbeits-Kollege. Verrückt, oder? Und die deutschsprachige Blogger Szene wächst und wächst, und das ist gut so! Es gibt viele tolle Diabetes-Blogs, die sich sogar teils auf bestimmte Gebiete spezialisiert haben, wie zum Beispiel Reisen mit Diabetes.
Manchmal gehe ich fremd
Diabetes begleitet uns jeden Tag. Den können wir nicht einfach abschütteln oder wie einen lästigen Fussel von der Schulter schnippen. Der ist einfach jeden Tag da und fordert uns jeden Tag neu heraus. Mein quartalsmäßiger Besuch ist beim Arzt ist mir wichtig. Aber Diabetes habe ich nicht nur zu diesem Termin sondern jeden Tag, jede Nacht. Ich bin daher nicht nur in der Deutschen Diabetes Online Community (#dedoc) unterwegs, sondern informieren mich auch in anderen Ländern. Ich gehe quasi fremd. 😉 Die globale Diabetes Online Community (#doc) bietet mir die Möglichkeit zu jeder Zeit meine Fragen und Probleme loszuwerden. Egal ob früh am Morgen oder spät in der Nacht. Irgendwer ist immer online. Ob auf einem Blog, in einem Forum, Twitter, Facebook, Instagram…!
Und auch ich bin froh, wenn ich meine Erfahrungen und Tipps mit anderen teilen kann. Schließlich bin ich in Sachen Diabetes schon ein alter Hase und freue mich, wenn ich andere motivieren kann. In manchen Kreisen wird die Diabetes Online Community immer noch sehr kritisch gesehen. Unser aller Absicht ist es aber nicht irgendeinen Arzt oder Diabetes Berater zu ersetzten (dürfen wir übrigens auch gar nicht), sondern sich einfach unter Gleichgesinnten auszutauschen. Wie fühlt sich so eine Hypo tatsächlich an, warum schlagen hohe Blutzuckerwerte so auf das Gemüt und wieso zur Hölle klebt mein Katheter-Pflaster nicht? Ärzte kennen die Theorie, aber die Wirklichkeit, The real Diabetes Life, darüber kann ich mich mich nur mit Diabetikern auszutauschen. Denn wir sind Experten auf unserem Gebiet. Können uns beratschlagen, motivieren und austauschen. Deshalb ist die #doc so wichtig.
Manchen ist das vielleicht gar nicht bewusst, aber es gibt tatsächlich Diabetiker da draußen, die keine anderen Diabetiker kennen, geschweige denn sich je mit einem anderen Diabetiker unterhalten haben. Ich persönlich kann mir das nur schwer vorstellen. Das ist ja fast wie auf einem fremden Planeten ausgesetzt zu werden…
Ihr findet mich und die Diabetes Sau außer auf diesem Blog auch noch bei, in und auf: