Nachdem der myLife Omnipod bisher die einzige Patch Pumpe auf dem Insulinpumpen-Markt war, scheint dieser nun Gesellschaft zu bekommen.
Auf dem EASD wurde aktuell die Kaleido Patch Pumpe vorgestellt. Let’s inject some color , so der Slogan von Kaleido. Der niederländische Hersteller setzt auf Farbe …und Metallic Design. Gefällt mir persönlich schon mal ganz gut. Die Kaleido Patch Pumpe erinnert zumindest nicht gleich an ein medizinisches Produkt und ist so ziemlich in allen Farben des Regenbogens erhältlich. Bzw. wird erhältlich sein. Angeblich wird sie im nächsten Jahr zunächst in den Niederlanden und UK gelauncht, danach in Deutschland.
Das Reservoir der Pumpe fasst 200 Insulin-Einheiten, die Pumpe selber wird mit einem Akku „am Leben“ erhalten. Der Akku hält allerdings angeblich nur 2 Tage, so bestätigten zumindest die beiden Kaleido-Mitarbeiter, mit denen ich am Stand auf dem EASD in Stockholm gesprochen habe.
Die Abmessungen der Pumpe betragen 12mm x 35mm x 50mm.
Sobald der der Akku leer ist, wird auf eine 2. Pumpe (logischerweise mit vollem Akku) gewechselt. Allerdings wird es nicht empfohlen, das angebrochene Reservoir aus der ersten Pumpe in die Wechselpumpe zu stöpseln. Das finde ich persönlich eine ziemliche Verschwendung. Sofern die Sache mit den 2 Tagen Akku-Laufzeit stimmt, würde ich maximal 100 Insulin-Einheiten verbrauchen und den Rest in die Tonne befördern müssen. Ernsthaft? Naja, aber zwischen „Empfehlung“ und „Ich mach das einfach“ liegt ja bekanntlich nicht so viel…. 😉
Die Ladezeit eines Akkus beträgt ungefähr 2 Stunden.
Die Kaleido Patch Pumpe besteht aus drei Einheiten, wie einst schon die Cellnovo (Wo ist die eigentlich abgeblieben???).
Der Pumpe selber (+Wechselpumpe) mit Reservoir, dem Katheter und dem Handset (Fernbedienung). Die Pumpe wird mit einem Pflaster und einem darauf angebrachten Klett am Körper befestigt. Heißt, man kann die Kaleido Patchpumpe bei Bedarf abnehmen, zum Beispiel für den Saunagang. Auf den ersten Blick wirkt das alles allerdings irgendwie ein wenig wackelig.
Die Fernbedienung hat im Vergleich zum PDM des Omnipods einiges voraus. Flach, schmal, modern. Sieht ähnlich aus wie ein iPod und die Bedienung ist super leicht. Leider hat auch die Kaleido Patch Pumpe keinen „Notknopf“ zur Insulin-Abgabe, falls man die Fernbedienung einmal vergisst oder sie aus bestimmten Gründen, wie etwa zum Sport, nicht unbedingt mitschleppen möchte.
So ganz bin ich mir noch nicht sicher, was ich von dem Neuling halten soll, zumindest rein optisch wäre ich nicht ganz abgeneigt. Doch leider steht die Optik bei einem Gerät, was mich täglich am Leben erhält wohl eher an zweiter Stelle hinter der Funktionalität.
Update 25.09. Laut Infornationen von Kaleido hält der Accu der Pumpe mindestens 3 Tage, und nicht wie berichtet wurde 2 Tage.