„Hey, willst du am Samstag beim Women´s Run im Stadtpark mitmachen?“ So ungefähr lautete die Frage von Antje (Süß Happy Fit) vorletzte Woche.
Laufen, Stadtpark. Klar, da bin ich dabei. Antje hatte 2 Startplätze gewonnen und so kam es, dass wir wie schon vor 2 Jahren zusammen an den Start gingen.
Zugegeben, ein wenig gezögert habe ich vor dem Lauf schon, schließlich sollte besagter Tag der heißeste des Jahres werden. Mein Plan: den Tag über genügend trinken und ganz langsam und locker durch da.
Gute Vorbereitung galt natürlich auch in Sachen Zucker: Blutzucker auf lauftaugliches Niveau gebracht, genügend Kohlenhydrate verstaut, CGM Sensor noch mal sicherheitshalber mit Kinesio Tape fixiert (hier gibt es ne kleine Anleitung für den Dexcom), so auch dien Katheter der Pumpe. Ich war startklar.
Sensortod im Stadtparksand
Los ging es für mich mit einem BZ von 220mg/dl. Erstaunlicherweise machte mir die Affenhitze von 36°C weniger zu schaffen als ich dachte. Klar. natürlich war es heiß, aber es lief gut. Ich lief, der Schweiß lief. Anfangs hatte ich vermutet, dass ich bereits nach ein paar gelaufenen Kilometern den Hitzetod sterben würde. Tat ich aber nicht. Dafür mein CGM Sensor. Plöng. Da lag das Ding im staubigen heißen Sand. Vom Bein abgefallen. Sensortod im Stadtpark (klingt irgendwie nach einer TKKG Folge). Verdammte Axt. Beim Laufen keine Kontrolle über den Blutzucker zu haben finde ich extrem unangenehm. Gerade in Situationen, die für den Blutzucker ungewöhnlich sind, etwas wie diese Hitze. Da ich kein extra Blutzuckermessgerät dabei hatte, hieß es nun umso mehr auf den Körper hören. Das tat ich, und es tat weh! Autsch, was war denn das nun schon wieder?
Es piekste. Am Bauch. Fürchterlich. Arrr, Katheter rausgerissen, bzw. regelrecht rausgeschwitzt. Die Hitze schien offenbar allen Pflastern und Tapes dieser Welt das Leben schwer zu machen.
Nun war ich also nicht nur ohne Kontrolle über meine BZ-Werte, sondern auch ohne Insulin. Ich verfolgte weiterhin den Plan, den ganzen Lauf nicht nur langsam angehen zu lassen, sondern auch weiterhin genau auf meinen Körper zu hören. Musik hören viel eh aus, denn zu allem Überfluss hatte auch mein Telefon irgendwie mit irgendwas zu kämpfen, und nicht nur keine Musik mehr abgespielt, sondern auch die Kommunikation zu Runtastic unterbrochen, und somit keine Daten aufgezeichnet. Keine CGM Daten, keine Lauf-Daten, kein Insulin. Ich war nackt!!!
Wenn der Körper Hypo flüstert
Ich muss zugeben, die Hitze war wirklich nicht ohne und ich musste das ein oder andere Mal überlegen, ob ich mich auf Grund der Temperaturen etwas matschig fühlte ,oder ob der Blutzucker sich in Richtung Keller bewegte. Nach etwas über der Hälfte der Strecke entschied sich mein Bauchgefühl für zweites und ich lutschte eins dieser fürchterlich süßen Sportgels aus der Verpackung und spülte es mit pipiwarmen Wasser hinunter.
Völlig durchnässt im Ziel angekommen, führte mich mein Weg schnurstracks (mit Zwischenstopp an Kaltwasserdusche und Bierausschank) direkt zu meiner Tasche mit meinen Mess-Sachen. 98mg/dl! Wohoo! Nackt läuft sich anscheinend doch gar nicht so schlecht.