Aller Abschied fällt schwer.
Heute war es mal wieder soweit. Nach 35 Tagen engster Beziehung war mal wieder Trennung angesagt. Tschüss mein lieber CGM Sensor und danke für die letzten 5 Wochen die wir zusammen verbringen durften.
5 Wochen die mir treu zur Seite gestanden hast, mich frühzeitig vor unangenehmen Unterzuckerungen gewarnt hast (so sehr ich Nutella auch liebe), mir durch Gepiepe und Gesurre zu verstehen gegeben hast wenn es blutzuckermäßig rasant nach oben ging, mir Sicherheit beim Sport gegeben hast, bei dem es mir schwer fällt meine Unterzuckerungen zu merken, in der Nacht aufgepasst hast dass ich nicht wieder 20er Werte einfach überschlafe, mich vor vorzeitigen Korrekturen und damit verbundenen Hypos bewahrt hast, und mir gezeigt hast dass eine Wassermelone meinen Blutzucker schneller und höher ansteigen lässt als erwartet.
Luxus? Sicherheit!
Manche mögen es Luxus nennen, ich finde es sollte Standard einer jeden Diabetes-Therapie sein. Sicherheit und Lebensqualität sollte nicht etwas sein wofür ich zahlen muss, sondern Grundsatz sein. Derzeit zahle ich selber für diesen „Luxus“. Verständlich, dass ich da im wahrsten Sinne des Wortes an jedem Sensor (bzw. der Sensor an mir) klebe wie ein Kaugummi unter der Schuhsohle.
Jeder Tag, der über die vorm Hersteller angegebene Lebensdauer von 7 Tagen hinaus geht, ist ein Tag mehr Sicherheit und Lebensqualität.
Glücklicherweise scheint mein Körper milde gestimmt was Fremdkörper im Gewebe angeht, und ich trage einen CGM Sensor im Durchschnitt 3-4 Wochen.
Diesmal waren es sogar mal wieder 5 Wochen, mein Rekord lag bei fast 8 Wochen. Fixiert wird das gute Stück übrigens nach wie vor mit Kinesio Tape, um die Beziehung möglichst lang aufrecht zu erhalten.
Nun, wo es mal wieder Zeit es Tschüss zu sagen, und dein Nachfolger quasi schon in den Startlöchern steht, frage ich mich ob irgendwann alle Diabetiker deine Anwesenheit so normal und natürlich finden dürfen, wie die Butter auf der Käsestulle.