Diabetes ist eine tägliche Herausforderung. Kein Tag gleicht dem anderen, und was gestern wunderbar geklappt hat, muss heute nicht auch funktionieren. So ist das. Jeder Tag ist anders.
Und in der Nacht? Da läuft es wie am Schnürchen. Schnurgerade um genau zu sein. So wie es mir mein CGM an 80% der Morgende beweist. Das ist ziemlich cool wie ich finde. Dank CGM konnte ich so lange an meiner nächtlichen Basalrate feilen, dass es passt wie Ar…Faust aufs Auge. Feine Sache, zumindest täglich 7-8 Stunden am Stück Blutzuckerwerte wie aus dem Bilderbuch zu haben. I walk the line!
Und am Tag? Nicht einfach. Stress, Essen, Bewegung…ihr kennt das.
Um das Level meiner nächtlichen Werte halten zu können, müsste ich wahrscheinlich den ganzen Tag im Bett bleiben, die Decke anstarren und die Lamellen des Rollos rauf und runter zählen. Nur nicht bewegen.
Hypers und Hypos auch mit CGM sind normal
Ich habe es mittlerweile aufgegeben, von meiner Diabetes-Sau auf irgendeine Art und Weise Regelmäßigkeit oder Beständigkeit zu erwarten. Pfft, wäre ja langweilig. 😉
Glücklicherweise kann ich mit dem CGM größere Katastrophen relativ gut abfangen, da mich das System rechtzeitig vor einer Hypo oder einem ansteigenden Blutzucker warnt.
Aber oft schon wurde ich gefragt, warum ich trotz der „24 Stunden Überwachung“ noch Unterzuckerzungen oder Hypers haben kann. Liebe Leute! Ein CGM ist eine unheimliche Hilfe im Alltag, auf die ich nie wieder verzichten möchte, aber eine Maschine bin ich trotzdem noch nicht! Zum einen hängt es natürlich davon ab, auf welche Warngrenze ich das Gerät eingestellt habe. Das CGM misst immer mit einer kurzen zeitlichen Verzögerung, beim Dexcom sind das ungefähr 5 Minuten. 5 Minuten in denen viel passieren kann. Wer das Gerät zum Beispiel auf eine Hypo Warngrenze von 70mg/dl einstellt, der kann davon ausgehen, dass er sich beim Alarm schon bereits im Hypo-Wunderland oder zumindest kurz davor befindet.
Die Hypogrenze also anzuheben macht Sinn. Denn Ziel ist es ja, gar nicht erst in einer Hypo zu landen.
Vom CGM lernen
Als CGM Neuling bin ich damals übrigens ertmal von einer Hypo in die andere gerutscht. Einfach aus dem Grund, weil man dazu neigt zu voreilig zu korrigieren. Klar, das Ding piepst und beide Trendpfeile zeigen gen Norden. Alarm, Panik. Help!
Na dann, schnell mal nen Bolus nachschießen. Leider habe ich anfangs immer die Wirkdauer meines Insulins völlig außer Acht gelassen und mich rein auf den angeziegten Wert fixiert. Grober Fehler. Naja, heute weiß ich es besser. Analysieren, nachdenken, handeln (oder eben auch nicht).
Naja, und dann gibt es Momente an denen man das Ding einfach mal überhört. Absichtlich und unabsichtlich. Einfach wie man auch mal ein Telefon überhört, wenn man mal nicht gestört werden will oder gerade nicht den Kopf dafür hat. Richtig gehört, es gibt auch Momente, wo sich auch der Diabetes mal hinten anstellen muss!