Noch etwas geflasht vom Wochenende und immer noch totmüde, schaffe ich es nun auch endlich ein paar Zeilen über die tollen und spannenden Tage in Berlin zu schreiben. Am Freitag und Samstag waren wir zunächst auf der DiaTec, wo wir im letzten Jahr (DiaTec 2.0) einen Vortrag übers Bloggen und Social Media gehalten hatten. In diesem Jahr lief der Kongress unter dem Namen „Needles ans Pens“. Für mich der interessanteste und heißeste Scheiß war eindeutig Abbott´s neues „Flash Glucose Monitoring“ System, was bereits auf dem EASD in Barcelona vorgestellt wurde. Yeay. Noch ist das Ding nicht auf dem Markt, aber soviel kann man schon sagen, Leute die sich beim Blutzuckermessen über Schmerzen und zerstochene Finger beklagen, dürfen sich freuen: “The Revolution will be bloodless“!
Am Sonntag fand dann der erste T1day in Berlin statt. Ein Tag nur für Typ 1 Diabetiker. Alle anderen Veranstaltungen rund um den Diabetes sind immer sehr Typ 2-lastig und auf denen fühle ich mich mehr und mehr unwohl und fehl am Platz. Denn Kugelschreiber interessieren mich nicht ,und Kochshows finde als Typ1er auch nicht wahnsinnig spannend.
Mich interessieren Infos. Informationen über neue Behandlungsmöglichkeiten und Technologien. Ich möchte Austausch mit „Betroffenen„, die übrigens keine Betroffenen sondern Experten sind, und mich interessiert, ob die ganze Google-Linsen Geschichte überhaupt ernst zu nehmen ist. Die Verzögerung der Messung über die Tränenflüssigkeit beträgt nämlich knapp eine halbe Stunde. Hat Google das in irgendeiner Meldung erwähnt? Nein. Und wir alle waren wieder Feuer und Flamme für eine Sache deren Idee nicht schlecht ist, in der Umsetzung aber eher zu überdenken ist.
Und da sich auch einige Ärzte und Diabetes-Berater unter das Publikum gemischt hatten, habe ich in den Pausen Antworten auf meine Fragen bekommen und für mich persönlich wertvolle Tipps erhalten.
Für mich war es außerdem auch ein besonderer Tag, weil ich das erste Mal ein Event moderieren durfte, und ich war zugegeben bannig aufgeregt. Aber zum Glück hatte ich Fredrik an der Seite, der auf der Bühne quasi schon ein alter Hase ist. Blöderweise überrumpelte mich auf der Bühne dann auch noch eine fette Hypo. Eher untypisch für mich bei Aufregung. Und nein zufällig kein Glas Nutella dabei! Naja, das gehört wohl zu einem Diabetes-Event dazu und ich stemple es mal als meine Feuertaufe ab. Ich Hypo, Fredrik Hyper. Im Mittel also völlig in Ordnung! 😉 Außerdem zeigt es auch mal wieder wunderbar, dass der Diabetes seinen eigenen Kopf hat und eben nicht immer nach Plan und Regeln funktioniert.
Ich will jetzt gar nicht lange über die ganzen tollen und spannenden Vorträge und Workshops schreiben, denn da waren viele Zuckerblogger schon viel fleißiger und schneller als ich. Die Berichte, die auch schon fleißig auf der Facebook Seite des T1Day geteilt wurden, dazu findet ihr hier:
http://honigsuesses.wordpress.com/2014/01/28/meine-welt-steht-auf-dem-kopf-t1day-in-berlin/
http://suesswiezucker.blogspot.de/2014/01/t1-day-berlin.html
http://typ1liveblog.de/ein-tag-fuer-typ-1-diabetiker-ist-zu-ende-t1day-berlin/
http://icaneateverything.blogspot.de/2014/01/t1day-resumee-ein-tag-nur-fur-uns.html
http://sugartweaks.de/t1day-in-berlin/
http://klaeuiblog.ch/2014/01/t1day/
http://reisen-mit-typ1.de/t1day-in-berlin/
http://tropfrate.de/type-1-day-only-with-diabetes/
Zusammenfassend war es für mich ein großartiger Tag, an dem ich viele tolle Leute getroffen, oder wiedergetroffen habe. Wir haben ordentlich gelacht, diskutiert und uns ausgetauscht. Ich habe durch Gespräche mit Betroffenen Experten, Industrie, Ärzten und Beratern viel von diesem Tag mitgenommen und gelernt.
Das wohl beste Statement des Tages „Ich nutze meinen Diabetes als Stärke“ kam wohl von Jonathan Teklu und ist denke ich in vielen Köpfen hängen geblieben. Von genau dieser Einstellung sollten wir uns alle eine Scheibe abschneiden.
Ein dickes Dankeschön noch einmal an Prof. Dr. Lutz Heinemann und Gabi Faber-Heinemann (Science & Co), die diesen Tag ermöglicht haben.